Logo Zürcher Turnverband

Logo Zürcher Turnverband

Schweizer Meisterschaften Geräteturnen Turnerinnen Einzel / Gerätefinals Ti & Tu, 4./5. November 2023 in Thun

Zwei Zürcher Podestplätze

An den Schweizer Meisterschaften der Geräteturnerinnen gewinnt Jael Rüdisühli (TV Effretikon) im K5 Silber. Zudem gibt’s dank Philipp Wüest (TV Bauma) im Gerätefinal Barren K7 Bronze.

Nach dem Rücktritt der fünffache Meisterin Sandra Garibay (BTV Luzern) waren alle gespannt, wer wohl in ihre Fussstapfen treten würde. Geschafft hat es die Appenzellerin Norina Imhoof, die sich zur Schweizer Meisterin Geräteturnen krönen lassen durfte. Beste Zürcherin wurde Nadine Gassmann (TV ZH-Altstetten) auf Rang 8. Leichtfüssig und mit viel Ausstrahlung überzeugte Gassmann vor allem am Boden die Wertungsrichterinnen (9,65). Auch das Reck gelang sehr gut (9,5). Gassmann, die in der ersten Abteilung turnte verfolgte gespannt die Konkurrenz in der zweiten Abteilung, vor allem auch bezüglich Qualifikation für die Gerätefinals der besten Sechs. Sie konnte es kaum glauben, als sie realisierte, dass die 9,65 am Boden bis zum Schluss die Höchstnote blieb. Am Reck verpasste sie den Einzug in den Final um knappe 0,05 Punkte. Der achte Rang im K7 sowie der Einzug Gerätefinal Boden ist seit dem Sieg an den Schweizer Meisterschaften 2016 im K6 ihr grösster Erfolg. Eine Auszeichnung im K7 erturnte sich die amtierende Zürcher Kantonalmeisterin Ladina Kropf (TV Wädenswil) auf Rang 20.

Nadine Gassmann

Nadine Gassmann - K7
Bild: Janis Fasser

 

Ladina Kropf

Ladina Kropf - K7
Bild: Janis Fasser

 

K5 Turnerinnen

Jael Rüdisühli wird von ihren
Teamkolleginnen K5 gefeiert

 

Der erfüllte Traum
Ein Traum erfüllt hat sich Jael Rüdisühli (TV Effretikon) mit der Silbermedaille im K5. Die 15-Jährige durfte an ihrem Lieblingsgerät Boden starten, was ihr half ihre Nervosität im Griff zu haben. Elegant und ausdruckstark präsentierte sie ihre Kür. Mit der hohen Note 9,7 war Jael Rüdisühli überglücklich. Auch das zweite Gerät Schaukelringe glückte. Am Sprung begann die Nerven nun doch zu flattern. Der erste war solid, doch den zweiten, in der Regel ihr besserer, musste sie mit einer Rolle vorwärts auffangen. «Keine Ahnung warum ich falsch öffnete, zum Glück zählt im K5 ja noch der bessere Sprung», erklärte sie. Die Note 9,2 solid. Doch würde dies reichen für den angestrebten Podestplatz. Dank ihrer neu gewonnen Stärke im mentalen Bereich gelang es ihr, sich zu fokussieren und lieferte am Reck ab. Silber war ihr verdienter Lohn. «Es ist mega, ich glaube das ist der schönste Tag in meinem Leben!» sagte Rüdisühli.
Nun freut sie sich am nächsten Wochenende, 11./12. November an der SM Geräteturnen Turnerinnen Mannschaften in Kirchberg (BE) nochmals die SM-Atmosphäre erleben zu dürfen. «Wir sind ein super Team und ergänzen uns, ich glaube ein Podestplatz ist möglich», erklärt sie mit getanktem Selbstvertrauen. Noana Borioni (TV Grüningen) erturnte mit 9,65 in Thun im K5 die höchste Sprungnote und klassierte sich zusammen mit Jil Hintermann (DR Niederhasli) und Francesca Scriva (TV Dietlikon) exAequo auf dem 13. Rang. Insgesamt erturnten sich acht der zehn für diese SM qualifizieren K5-Turnerinnen eine Auszeichnung. Ein tolle Ausbeute!

Knapp am Podest vorbei geturnt habe die Zürcherinnen in der Kategorie Damen (Ü22). Loredana Di Vito (TV ZH-Altstetten) wurde mit 0,05 Punkten Rückstand auf Bronze undankbare Vierte, Iara de Schoenmacker (Neue Sektion Winterthur) Fünfte, Alessia Kober (DR Urdorf) Sechste, Nicole Mattli (TV Grüningen) Neunte und Jeanine Buchmann-Wüest (TV Bauma) Elfte. Auch dies ein Versprechen für eine Top-Rangierung am nächsten Wochenende. Es wird wohl, wie im letzten Jahr, ein Kopf an Kopf Rennen mit dem Team Aargau geben. 2022 siegten die Aargauerinnen vor Zürich.

Lea Hodel

Lea Hodel - K6
Bild: Janis Fasser

 

Podest Barren

3. Rang für Philipp Wüest
Bild: Renate Ried

 

Philipp Wüest Barren

Philipp Wüest
Bild: Sebastian Hamburger

 

Beste Zürcherin im K6 wurde Lea Hodel (TV Effretikon) als Achte. Sie, sowie das Publikum, erlebten am Sprung eine Schrecksekunde: Mit viel Power sprang sie ein und drückte das Tuch des Minitrampolins durch. Da sie auch nicht optimal die Mitte traf, stand sie auf dem Metallrahmen: Der Knall war bis auf die Tribüne zu hören. Mit Routine konnte sie sich retten. Da im K6 der Durchschnitt beider Sprünge zählt, biss sie auf die Zähne und musste trotz Fersenprellung nochmals springen. Als Lea Hodel am Ende sah, dass nur 0,4 Punkte auf Bronze fehlten, schmerzte der ‘verpatzte’ Sprung noch etwas mehr; ist es doch eines ihrer stärksten Geräte. Auch die zweitbeste Zürcherin Seraina Kropf (TV Wädenswil – Rang 22) kam nicht ohne Fehler durch. Völlig überraschend stürzte sie am Reck. Zum ersten Mal in ihrer Laufbahn. Die K6 Turnerinnen sind sich einig: Nächstes Wochenende wollen sie nochmals angreifen und ihr ganzes Potential ausnutzen.

Bronze als Lohn
Die Ausgangslage in den Gerätefinals K7 am Sonntag war offen. Die Noten aus der Qualifikation zeigten, dass alle Favoriten gezählt werden mussten. Beim Einmarsch in die Wettkampfhalle wurde es richtig laut. Das Publikum begrüsste die Finalisten mit rhythmischen Klatschen, Glocken, Hupen und einer Trompete. «Allein schon der Einmarsch in die Halle war eine Belohnung, und ich dachte: Wow, egal was kommt, ich habe jetzt schon gewonnen», schwärmte Philipp Wüest (TV Bauma). Er hatte sich für den Final an den Schaukelringen und am Barren qualifiziert. Während den Gerätefinals wurde es in der bis zum letzten Platz gefüllten Halle jeweils ganz still. An den Schaukelringen zeigte Wüest eine gute Übung, einzig die Landung des Doppelsaltos gebückt musste er mit einem Schritt korrigieren. Am Barren überzeugte er mit einer schönen Linie im Handstand und einem perfekten Stand. Da im Final keine Noten angezeigt werden, war die Anspannung an der Siegerehrung riesig. An den Ringen wurde er Siebter. Als am Barren dann sein Name als Dritter aufgerufen wurde, konnte der 28-jährige sein Glück nicht fassen. «Dieser Augenblick ist unglaublich, davon habe ich als kleiner ‘Büebel’ geträumt», erklärte er strahlend: «Ich wusste, dass zwei Topcracks am Barren am Start waren, und nun habe ich auch eine Medaille erturnt, für mich, für den ganzen Verein TV Bauma.» Im Gerätefinal am Boden wurde Nadine Gassmann Sechste.

Text: Renate Ried

Resultate

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.